Deutscher Name: mir leider unbekannt
Herkunft: La Reunion
Gesamtlänge: bis 13 cm
Vergesellschaftung: 1,x
Anfängereignung: nein
Aufzucht: Einzelhaltung

"Unerwarteter Taggecko", so lautet die deutsche Übersetzung dieser Phelsumenart. Laut Literatur kam der Name zustande, da diese Art in ihrem Verbreitungsgebiet, der Insel La Reunion, bis 1964 als ausgestorben galt. Bis vor einigen Jahren war Pheluma inexpectata noch als Phelsuma ornata inexpectata, also als Unterart von P.ornata bekannt. Mittlerweile ist P.inexpectata aber als eigene Phelsumenart taxonomiert.
Die Grundfärbung dieser hübschen Phelsumen ist grün. Drei rote Streifen laufen vom Kopf bis zum Rücken und gehen dort in eine feine rote Maserung über. Bei Nachzuchttieren ist aus dem rot leider ein schmutziges braun geworden. Ein dunkelbrauner Streifen verläuft jeweils links und rechts des Kopfes von den Augen bis zu den Vorderbeinen, nach oben hin durch ein helles Band abgegrenzt. Die Schnauzenspitze wird von einem blauen Dreieck verziert. P.inexpectata ähnelt P.ornata sehr, bis auf die bei inexpectata mehr grüne Grundfärbung und die feinere Rückenmaserung.

Wie alle Maskarenen-Phelsumen braucht auch diese Art eine intensive und fachmänniche Pflege, um erfolgreiche Zuchtergebnisse zu erzielen. Laut Literatur erwies sich Ph.inexpestata bislang als nicht sehr paarungswillig im Terrarium. Wir haben erst seit Ende 2006 zwei Jungtiere und sind damit beschäftigt, eine Zuchtgruppe 1,2 zusammenzustellen, was sich aufgrund der gegenüber anderen Arten, wie Ph.laticauda oder Ph.klemmeri relativ geringen Anzahl der deutschen Nachzuchten als nicht gerade einfach erweist.
Wie Ph.cepediana oder Ph.ornata klebt Ph.inexpectata die Eier an einen Untergrund und man muss die Eier mitsamt Untergrund aus dem Becken entnehmen oder die Gelege entsprechend schützen, damit die Schlüpflinge nicht von den Elterntieren attackiert werden. Die Aufzucht der Jungtiere erfolgt einzeln. Während der Hauptwachstumsphase in den ersten 4 Monaten sollte auf eine ausreichende Vitaminversorgung, besonders bezüglich Vitamin D3 geachtet werden. Die Jungtiere sollten möglichst erst ab einem Alter von 5 bis 6 Monaten abgegeben werden, wenn die Gefahr durch bleibende Schäden aufgrund von Stress und Mangelerscheinungen minimiert ist.

Das Verbreitungsgebiet auf der Insel La Reunion ist sehr eng begrenzt. La Reunion liegt südwestlich von Mauritius und gehört zu der Inselgruppe der Maskarenen. Hier liegen die Temperaturen etwas höher als vergleichsweise auf Mauritius, was darauf schließen lässt, dass es Ph.inexpectata etwas wärmer mag. Wir versuchen, im Terrarium im oberen Bereich Temperaturen von etwas über 30°C einzustellen. Die Luftfeuchtigkeit wird bei uns gegenüber den anderen Phelsumenbecken nicht sonderlich erhöht.
Ph.inexpectata sind im allgemeinen als scheue Gesellen bekannt. Die beiden Jungtiere, die wir Ende Oktober 2006 bekamen, hielten sich in der ersten Woche fast nur versteckt in Bambusröhren auf. Nach und nach sind sie aber glücklicherweise etwas zutraulicher geworden und ließen sich sogar mit der Hand füttern.
Auch hier wäre es wünschenswert, wenn sich mehr erfahrene Phelsumenhalter mit der Nachzucht von Ph.inexpectata befassen würden, um die deutsche Terrarienpopulation zu vergrößern.
Mehr Informationen zur Haltung von Phelsumen allgemein und zur Nachzucht findet ihr unter "Haltung + Nachzucht".

Haltungsberichte

Becken für 1,1 Ph.inexpectata (50x50x80/BxTxH)